Ach du braune Pampe! Tiefer Schlamm, russische Pferdestärken mit nicht vorhandener Euro Norm? Das kann nur eins bedeuten: Spintires ist wieder da! Ob dieses Spiel nur ein teures Update oder sein Geld Wert ist und warum es überhaupt ein neues Spiel gibt erläutere ich euch in den nächsten Zeilen.

Muss das sein?
Das denken sich wahrscheinlich Besitzer von „Spintires“ welches schon lange auf dem Markt ist. Ich sage aber JA es muss sein. Hinter MudRunner steckt nicht die übliche Geldmaschinerie sondern eine unglücklich verlaufene Partnerschaft mit einem Publisher. In Kurzform:  Der Urvater des Spiel Pavel Zagrebelnyj brachte Spintires mit dem britischen Publisher Oovee auf den Markt. Nach dem großen Erfolg machten Gerüchte die Runde ,das Pavel seinem Publisher aufgrund von „Finanz-technischen Unklarheiten“ nicht mehr traue. Was genau da dran ist können nur die beiden Parteien selbst sagen. Jedenfalls brach Pavel die Arbeit an dem Projekt ab und schob nur einen behelfsmäßigen Patch nach damit die Community ,das Spiel modden könne. Nach diesem Patch gab es keine weiteren neuen Features. Doch Pavel war anscheinend nicht zufrieden mit der Lage und machte sich daran Spintires so zu machen wie er es sich vorgestellt hatte. Dies tat er jetzt mit der Hilfe des Publishers Focus Home Interactive. Dies beschert uns nicht nur die Konsolen Versionen sondern auch neue Features und viele Verbesserungen. Dies hier ist nur ein Versuch aufzuzeigen warum es MudRunner gibt und ist keine genaue Beschreibung der Geschehnisse.

~Disclaimer: Diese Informationen sind nur Sachen ,welche ich selbst bei diversen Quellen erlesen habe und können vom wirklichen Geschehen abweichen.~

Da dreht man durch!
Und das nicht nur weil der Modder so glibschig ist wie eine Tube Gleitgel. Die Kamerasteuerung ist endlich einigermaßen handlebar! Wer die katastrophale Kameraführung aus Spintires kennt wird diese für einen Segen halten. Nicht ganz perfekt aber gerade mit dem Gamepad gut in Zaum zu halten. Wenn wir gerade sowieso bei Verbesserungen sind muss auch die Grafik angesprochen werden. In MudRunner kommt einer Art Endzeitstimmung auf. Es wabert ein düsterer Nebel durch die gottverlassenen Gegenden. Der Schlamm verhält sich „logisch“ ,verschwindet also nicht einfach oder bildet komische Häufchen. Je nach Fahrzeugtyp durchwühlt man das Gelände mehr oder weniger. Auch die Seen, Flüsse oder reißenden Bäche machen einen guten Eindruck und fließen schön um die Fahrzeuge herum. Noch interessanter wird es hingegen in der Nacht. Diese ist nämlich stock dunkel, ohne die Scheinwerfer welche wenigstens ein kleines Sichtfeld bescheren würde man im Wald keinen Meter weiterkommen. Ein kleiner Wermutstropfen ist hingegen die Innenansicht der Fahrzeuge weil es anstatt der Instrumente nur eine grafisches Overlay zu sehen gibt.

Da kannst nur luren luren luren…
Das sagt nicht nur de schwatten Plattschnacker Keno Veith in seinem Viralen Video, das ich auch Programm! Einmal so richtig in der Pampe festgefahren ist Kreativität gefragt. Zum Glück gibt es zumindest auf den 6  Sandbox Karten die Möglichkeit zwischen schon entdeckten Fahrzeugen hin und her zu switchen und sich dann mithilfe der Seilwinde zu befreien. Damit dieses Malheur aber gar nicht erst zu Stande kommt ist es möglich zwei Fahrzeuge miteinander zu verbinden. Das hintere Fahrzeug reagiert dann auf den Fahrweg des ersteren und folg diesem. Auf Anweisung kann dieses natürlich auch den Vordermann anstupsen oder andersrum der erste den anderen einfach wieder aus dem Schlamm ziehen. Dieses Prinzip hat sich bei mir gut bewährt. Vor allem ,wenn das erste Fahrzeug ein Kirovets ist. Vorsicht ist hingegen geboten sobald ein weg mehrfach befahren werden muss, beim ersten Mal noch glatt wie eine geteerte Straße kann dieser Weg beim zweiten Mal zu einem unüberwindbaren Hindernis werden.

Wad löppt in der russischen Einöde?
Die Frage nach dem Sinn stellt sich vor allem bei Simulationen immer wieder. Hier aber besonders. Auf den Sandbox Karten wühlen wir uns in einer menschenleeren Gegend durch den Schlamm um Baumstämme bei Sägewerken abzugeben. Nebenbei bringen wir Materialien zu Werkstätten und können an bestimmten Punkten die Map „aufdecken“. Ach! Natürlich sind über die Karten mehrere von den 19 Fahrzeugen versteckt ,welche gerne bewegt werden wollen. Mehr Leben bringt da nur der Coop-Modus rein indem man bis zu drei weitere Mitstreiter heranholen kann. Aber wozu braucht man schon eine Geschichte oder Sinn? Einfach den Kopf ausmachen und Spaß haben! Wäre ja auch noch schöner mit Termindruck durch die Pampa zu schleichen…

Vom Gamer zum Offroad Guru
Den Challenge-Modus kann man als eine Art Bootcamp betrachten. Hier lernt man in 9 Szenarien alle Widrigkeiten des Geländes und Gadgets gewisser Fahrzeuge kennen. In einem diabolischem Szenario muss man mit nem Jeep einen Berg erklimmen ,die Wege sind so schmal wie die Straßen einer Modellbahn-Welt und mal soll dies am besten noch in der Innenansicht und im Dunkeln absolvieren. In einem anderen Szenario lädt man mit einem Kran Holzstämme auf. Ein anderes Szenario lässt einem mit nem PKW über ne Schlammpiste jagen. Und ein besonders kniffliges lässt einem einen riesigen Fluss durchqueren. Wer also die ultimative Herausforderung sucht wird diese wohl in einem der Szenarien finden.

Euronorm?
Kennt man in Russland nicht. Ist aber auch nicht so schlimm weil es eh keine interessiert. Viel wichtiger sind hier Features wie SeilwindenAllrad und Differentialsperre. Die Fahrzeugpalette reicht vom PKW bis hin zum zum alten Raketenschlepper.  Diese Fahrzeuge können an den Werkstätten mit Anhängern und Erweiterungen ausgestattet werden. Erweiterungen für Fahrzeuge wären da unter Anderem Ersatzräder, Rungenaufbauten, Tanks, Werkstattaufbauten und Kräne. Anhänger gibt es natürlich auch darunter wären Auflieger für Kurz -und Langholz, Tankanhänger/Auflieger und Werkstattanhänger/Auflieger. Die Wahl des Gefährtes sollte aber immer gut bedacht werden. Durch die realistische Physik ist vor allem die Gewichtsverteilung ein großer Aspekt. Ein LKW mit Kurzholz kann nämlich eher stecken bleiben als ein LKW mit langen Baumstämmen ,wo das Gewicht auf eine größere Fläche verteilt wird. Im Moor macht es mehr Sinn möglichst viele Achsen zu haben aber den Mehrverbrauch an Sprit in Kauf zu nehmen als auf einer Sandpiste ,wo man es auch mit einem „normalen“ LKW gut vorwärts geht. Der Spritverbrauch und Zustand des Fahrzeuges sitzt einem dabei aber auch ständig im Nacken. Ist der Tank leer oder der Motor abgestorben guckt man so wie Holland und Italien bei der WM in Russland in die Röhre 😉

Fahrzit?
Von großen Augen bis hin zum Alt+F4 waren bei mir alle Emotionen dabei. Das man sich bei einem Spiel ohne Story oder sonstigen derart über einen VERDAMMT NOCHMAL UMGEKIPPTEN LKW!! aufregen kann hätte ich nicht gedacht. Aber das ist wohl der Erfolg hinter Spintires. Einfach den Kopf abgeschalten und Spaß haben. Positiv beeindruckt bin ich von der aufgebohrten Grafik und dem liebevollen Detailreichtum an den Fahrzeugen. Bauchschmerzen bereitet mir aber immer noch die Kameraführung ,diese ist zwar schon besser aber immer noch nicht das wahre für Spieler ohne Gamepad. Natürlich bleibt am Ende immer noch der fade Beigeschmack eines kostenpflichtigen Updates. Letztendlich müssen es vor allem Besitzer des Vorgängers wissen ,ob es sich für sie lohnt. Für Neulinge auf dem Gebiet kann ich jedoch eine klare Empfehlung aussprechen. Spintires: MudRunner ist ein solides Spiel und bietet mit durch das Modding Anreize immer mal wieder reinzuschauen.

MudRunner könnt ihr z.B. hier erwerben: https://www.gamesrocket.de/spintires-mudrunner.html